Shift/HR Workforce Management Konferenz 2023 mit Blick auf 2024

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Im Mittelpunkt der Shift/HR Workforce Management Konferenz 2023 am 22.11. standen einmal mehr die aktuellen Entwicklungen  im Workforce Management. Wie schon bei den vorherigen Ausgaben dieses Online-Konferenzformates der Shift/HR regten verschiedene ExpertInnen und PraktikerInnen mit Impulsen und Erfahrungsberichten eine Diskussion zu den Veränderungen rund um die Personalbedarfs- und -einsatzplanung an. Angesichts der sich rasant verändernden Arbeitswelt und der zunehmenden Bedeutung von hybriden Arbeitsmodellen, Digitalisierung und Mitarbeiterzentrierung galt und gilt es, die bestehenden Konzepte im Workforce Management zu überdenken und neue, effektive Strategien für ein modernes und zukunftsfähiges Workforce Management zu entwickeln.

Die Vorträge und Diskussionen boten hierfür verschiedene Anregungen, zeigten aber auch weitere offene Themenfelder auf, die wir in dem vorliegenden Beitrag diskutieren.

Weg von Einheitslösungen wie der 4-Tage-Woche

Im Vordergrund der Diskussionen zur Shift/HR Workforce Management Konferenz 2023 stand die Schaffung einer neuen Flexibilität in der Arbeitsgestaltung für die Realisierung einer höheren Mitarbeitendenzufriedenheit wie auch Performance. Dabei wurde herausgestellt, dass dies Wissens- als auch Prozessarbeitende einbeziehen muss und die Anpassung von Arbeitsstrukturen an die dynamischen Anforderungen der modernen Arbeitswelt entscheidend für den heutigen Erfolg und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen ist.

Guido Zander, Geschäftsführender Partner der SSZ Beratung und Arbeitszeitexperte, griff dieses Thema auf und diskutierte die Relevanz individuell angepasster Arbeitszeitmodelle. Er argumentierte, dass allgemeingültige Lösungen wie die 4-Tage-Woche nicht universell auf jedes Unternehmen anwendbar sind. Die Arbeitszeitmodelle müssten nach Ansicht von Guido Zander an die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Unternehmens und seiner Mitarbeitenden angepasst werden. Dabei stellte er eine sechsstufige Methodik vor, um Modelle zu ermitteln und zu entwickeln, die eine stärkere Einbeziehung der Mitarbeitenden bei gleichzeitiger Planungssicherheit für die Unternehmen gewährleistet.

Die strategische Neugestaltung der Workforce-Planung war ein weiteres zentrales Thema der Konferenz. Judith Klups, CEO der Zukunftsagenten, sprach über die Wichtigkeit einer skillbasierten Organisation und plädierte für eine Neuorientierung hin zu aufgabenbasierten Analysen. Sie unterstrich, dass eine mehrdimensionale Betrachtung sowohl der Anforderungen der Tätigkeitsfelder wie auch der Mitarbeiterfähigkeiten erforderlich ist, um den bestmöglichen "Fit" hinzubekommen und auch, um Potenziale bei der bestehenden und zukünftigen Mitarbeiterschaft zu erkennen und zu heben.

In der folgenden Diskussion und den weiteren Vorträgen wurde die Wichtigkeit der Integration von Technologien und die effektive Nutzung von Daten im Workforce Management als Schlüssel für moderne und effiziente Workforce-Management-Strategien identifiziert. Im Vergleich zur bisherigen Technologie-Nutzung im Workforce-Management, die als vor allem unterstützendes Informationsmanagement eingegrenzt wurde, sahen die Vorträge und Diskussionen der Konferenz die Technologien als wichtigen Treiber für neue Workforce-Management-Strategien. Dies wurde auch im Beitrag von Anna-Lena Schmitt (Deutsche Bahn) deutlich, wo Daten und Technologien den Grundstein für die Potenzialerschließung bestehender und neuer IT-Fachkräfte ist. Kritisch angemerkt wurde dabei aber auch, dass der Datenschutz und die Datensicherheit diesbezüglich nicht vergessen werden darf.

Zusammenfassend bot die Konferenz tiefgehende Einblicke und innovative Lösungsansätze für die Herausforderungen des modernen Workforce Managements. Die Diskussionen um Flexibilisierung, individuelle Arbeitszeitgestaltung und die strategische Neuausrichtung der Workforce-Planung zeigten die Notwendigkeit eines proaktiven und anpassungsfähigen Ansatzes für die zukünftige Arbeitswelt auf.

Offene Diskussionsthemen und zukünftige Herausforderungen

Die Shift/HR Workforce Management Konferenz 2023 hat deutlich gemacht, dass trotz der Fortschritte und Einblicke noch Diskussionsbedarf in mehreren Kernbereichen besteht.

  1. Datenbasierte Potenziale im Workforce Management: Die Konferenz unterstrich die Bedeutung von Daten im Workforce Management, wobei hervorgehoben wurde, dass bessere Daten zu effektiveren Entscheidungen führen. Die Notwendigkeit, datenbasierte Ansätze zu entwickeln, welche die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeitenden berücksichtigen und somit zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung führen, wurde als zukünftiger Diskussionspunkt identifiziert. Die Herausforderung liegt darin, geeignete Methoden und Technologien zu finden, um diese datenbasierten Potenziale optimal zu nutzen.

  2. Evaluierung neuer Arbeitsmodelle: Die Konferenz brachte die Bedeutung neuer, flexibler Arbeitsmodelle zum Vorschein. Es wurde jedoch auch festgestellt, dass eine gründliche Bewertung dieser Modelle in Bezug auf Produktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und die Erreichung von Unternehmenszielen notwendig ist. Zukünftige Diskussionen sollten sich auf die Entwicklung relevanter KPIs und Bewertungsdimensionen konzentrieren, um die Effekte dieser Modelle ganzheitlich zu erfassen und zu bewerten.

  3. Integration von Automatisierungstechnologien: Die Integration von Automatisierungstechnologien in die Personalplanung und -einsatz ist ein weiteres, wichtiges Thema für zukünftige Veranstaltungen. Die Diskussion wird sich darauf konzentrieren, wie die Technologie von einer unterstützenden Funktion zu einem aktiven Element der vorausschauenden Planung und Automatisierung der Workforce-Prozesse entwickelt werden kann. Die Herausforderungen bei der Sicherstellung von Datenintegrität und Prozessqualität werden dabei im Mittelpunkt stehen.

  4. Datenschutz und Sicherheit: Mit der zunehmenden Nutzung von Datenanalyse und digitalen Technologien im Workforce Management wird der Fokus auf Datenschutz und Datensicherheit immer wichtiger. Zukünftige Konferenzen sollten sich mit der Entwicklung von Standards und Best Practices für den Umgang mit sensiblen Mitarbeiterdaten befassen, um sicherzustellen, dass Datenschutz und Sicherheit in digitalen Workforce-Management-Systemen gewährleistet sind.

Diese offenen Themen und Herausforderungen zeigen, dass es weiterhin wichtige Bereiche gibt, in denen Diskussionen und Entwicklungen erforderlich sind, um ein modernes und effektives Workforce Management zu gewährleisten. Die zukünftige Entwicklung dieser Themen wird entscheidend sein, um die Effizienz und Effektivität von Workforce-Management-Strategien weiter zu verbessern und an die sich ändernden Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen.

Fazit: Workforce Management ist im Wandel und braucht weitere Diskussionen

Auch mit der 2023er Ausgabe konnte die Shift/HR Workforce Management Konferenz wieder einige, spannende Erkenntnisse und Impulse für die Weiterentwicklung des Workforce Managements liefern. Die Diskussionen der Konferenz zeigten, dass das Workforce Management für das neue, hybride und digitale Arbeitszeitalter neu zu denken und zu verändern ist. Es gilt die Sicht der Mitarbeitenden mit der Sicht des Unternehmens und der Prozesse optimal zusammen zu führen und dafür ist eine neue Herangehensweisen und ein Neudenken bei der Personalbedarfs- und -einsatzplanung notwendig. Dabei gibt es nicht das Standardkonzept für alle Unternehmen, sondern es muss systematisch und individuell aus den Anforderungen der jeweiligen Unternehmen herausgearbeitet werden. Dies ist dann auch die Antwort auf die komplexe Realität der heutigen Arbeitswelt. 

Die Shift/HR Workforce Management Konferenz bot mit ihren Vorträgen und Diskussionen aber nur einen kleinen Einblick in die Veränderungsanforderungen. Weitere offene Themen und Fragen stehen im Raum und brauchen weitere Diskussionen - wie z.B. beim anstehenden Shift/HR Innovation SUMMIT oder der Shift/HR Workforce Management Konferenz 2024. Wir freuen uns darauf.

Alle Inhalte der Konferenz stehen nun in der Mediathek zur Verfügung - sowie auch eine Konferenzdokumentation im Whitepaper-Download-Bereich.