Neue Ansätze zur Personalgewinnung und zum Arbeitgebermarketing beim Recruiting FORUM

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Der Wandel am Arbeitsmarkt ist schon seit geraumer Zeit spürbar - immer mehr Bereiche verändern sich vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt. Denn das Sagen haben immer häufiger die Bewerber, nicht mehr die Unternehmen. Dies erfordert einen Neuorientierung bei der Personalgewinnung und -beschaffung. Die Unternehmen müssen attraktive Darstellungen an den relevanten Kontaktstellen (Plattformen für die Personalansprache) sowie positive Kontakterlebnisse bieten, um qualitative und motivierte Kandidaten für das Unternehmen zu begeistern. Hier braucht es neue Ansätze bei dem Arbeitgebermarketing und der Personalgewinnung. Mit dem "Recruiting FORUM" am 04. & 05. Dezember in München wollen wir einen Erfahrungsaustausch zur Personalgewinnung, Personalauswahl und dem Arbeitgebermarketing initiieren. Im Beitrag erklären wir - worum es dabei gehen soll.

Vom Suchen zum Gefunden werden - mit neuen Ansätze bei der Personalgewinnung dem Trend entgegen!

Verschiedene Studien zeigen, dass die heutigen Arbeitnehmer und Kandidaten eine andere Einstellung zu Arbeitgebern und Unternehmen haben. Zudem suchen die wirklich interessanten Kandidaten nicht immer aktiv - sondern sind eher passiv. Mit klassischen Recruiting-Ansätzen kommen Unternehmen hier nicht mehr weit. Es braucht neue innovative und vor allem wertschätzende Ansprache um interessante Kandidaten zu finden. Wie in der Kundenkommunikation - geht es auch in der Kandidatenkommunikation um intelligente, neue Kommunikationsansätze und die richtige Konzepte, um mit den richtigen Kandidaten entlang der "Candidate Journey" (der Kandidatenreise) in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Je nach Suchprofile braucht es hier eine differenzierte Ansprache und Promotion - nicht nur über die gängigen Stellenportale, sondern evt. auch in Fachinformationsdienste und sozialen Netzwerken, um potentiell Interessierte auf das jeweilige Unternehmen aufmerksam zu machen. Die Darstellung und Präsentation des Unternehmens muss attraktiv und begeisternd sein. Und um auch latent wechselwillige Kandidaten anzusprechen und langfristig im Zugriff zu haben, braucht es neue "Content Marketing"-Ansätze, die den nicht sofort angesprochenden Kandidaten über eine spezifische Stellenausschreibung hinaus "bei der Stange halten". Hier gilt es das Schlagwort des "Active Sourcing" zu diskutieren. Zu guter Letzt braucht es sinnvolle Ansätze um Kandidaten zu bewerten, auszuwählen und letztlich dann auch einzuarbeiten. Hier gilt es vernetzte und begeisternde Konzepte zu realisieren - sonst ist der "spannende Kandidat" heute schneller weg - als man sich das vorstellen kann. Als neues Schlagwort für einen ganzheitlich am Mitarbeiter ausgerichteten Prozess der Personalgewinnung steht der Begriff des "Talent Acquisition". Julia Reis von i-potentials definiert die Rolle über folgende Merkmale: Quelle
  • ein analytisches Geschick, um zu verstehen, wo und wie sich geeignete Kandidaten finden und ins Unternehmen holen lassen,
  • Mitarbeitergewinnung als Marketing- und Vertriebsprozess zu verstehen und anzugehen
  • auf Menschen zuzugehen und Beziehungen auch über eine gewisse Zeit hinweg zu pflegen,
  • eine strategische Denkweise, um die Talent-Akquise an den Unternehmenszielen entlang auszurichten

Digitaler Wandel in der Personalgewinnung - erlebnisorientiert, datenbasiert und vernetzt!

Neben dem neuen Ansatz - Kandidaten wertschätzend und in einer begeisternden Art anzusprechen, interessante Kandidaten langfristig zu "kultivieren" und sie im richtigen Moment anzuwerben - gilt es auch für die Prozesse des Arbeitgebermarketings und der Personalgewinnung die digitale Transformation zu diskutieren. Die Bewerbung von Stellenausschreibungen auf Online-Portalen ist noch lange keine Digitalisierung - sondern nur die digitale Abbildung des analogen Vorgehens. Was bedeutet also die digitale Transformation - und damit wirklich digitale Herangehensweise - in der Personalgewinnung? Ein wesentlicher Aspekt ist sicherlich die "Erlebnisorientierung" im Personalgewinnungsprozess, was unter dem breiten Schlagwort der "Candidate Experience". Erlebnisse können dabei eine hohe mobile Usability für den Prozess sein, eine Persona-spezifisch angepasste Ansprache, der Einsatz von Chatbots oder Messenger-Plattformen, auf jeden Fall eine Kandidaten-orientierte Information und Kommunikation über den Status im Prozess wie auch Self-Service-Portale sein. Ein weiterer Aspekt der digitalen Transformation in diesen Prozessen ist eine stärker datenbasierte Unterstützung der Kommunikations- und Entscheidungsvorgänge. Sowohl die datenbasierte Anpassung der Stellenausschreibung auf die möglichen Interessen der Kandidaten, datenbasierte Matching-Werkzeuge zur besseren und schnelleren Identifizierung interessanter Potentiale oder automatisierte Feedback- und Fragebogen-Ansätze für die Kandidaten-Selektion bieten neue spannende Ansätze. Und zu guter Letzt gilt es auch in der Personalgewinnung einen durchgängig vernetzten Prozesse über die verschiedenen Portale und Werkzeuge abzubilden und letztendlich zu jedem Zeitpunkt einen dokumentierten Überblick über den Status der Prozesse zu bekommen.

Von Schlagworten zu Praxiserfahrungen rund um das Arbeitgebermarketing und die Personalgewinnung

Mit dem Recruiting FORUM wollen wir am 04. & 05. Dezember einen Erfahrungsaustausch zu den oben genannten Veränderungen organisieren. Im Fokus sollen dabei verschiedene Projektberichte stehen, die über ihre Erfahrungen mit neuen digitalen Ansätzen in der Personalgewinnung. Entlang der Praxisberichte und ergänzenden Fachbeiträge sollen die Erfolgsfaktoren für Erlebnismomente in der "Candidate Journey" herausgearbeitet und in interaktiven Workshop-Session vertieft werden. Bei den Fachbeiträgen freuen wir uns bereits heute über die Zusagen von Henrik Zaborowski (Recruiting-Experte) und Carl-Christoph Fellinger (Strategic Talent Acquisition, Beiersdorf). Für die Praxisbeiträge sind wir derzeit in der Suche und Abstimmung und freuen uns aber auch noch, wenn sich interessierte Projektverantwortliche bei uns melden und evt. einen Beitrag über unser Call-for-Participation-Formular einreichen.