Michael Witt zu den #HRTrends2020: Das richtige Mindset entsteht vor allem durch Veränderung von Strukturen

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In dieser Runde stellen wir euch ein Interview mit Michael Witt über die HR Trends 2020 vor. Michael Witt ist Recruitment und HR-Marketing Consultant und führt seinen eigenen Blog (lebenweltrecruiting.com) über aktuelle und zukünftige Recruiting-Themen, die er aus seinem Recruiting-Verständnis heraus beleuchtet. Im Vorfeld unserer Diskussionen über HR- und Recruiting-Themen beim HR Innovation SUMMIT 2020 in München und beim Recruiting FORUM in Frankfurt, haben wir Michael Witt neben vielen weiteren Experten dazu eingeladen, uns Einblicke in seine Themen zu geben und mit uns über die HR Trends in diesem Jahr zu sprechen.

Wer bist Du? Was machst Du? Was ist Dein Themenschwerpunkt?

Ich bin Michael Witt und ich arbeite und beschäftige mich eigentlich seit meinem Eintritt ins Berufsleben mit Recruiting und Personalmarketing. Anfangs war ich als operativer Recruiter tätig und durch die Übernahme von leitenden und koordinierenden Aufgaben rutschte ich dadurch immer mehr in strategische und organisatorische Fragestellungen des Recruitings. Dabei war immer die Verbindung aus Mensch, Technik und Innovation meine Treiber. Jetzt, seit knapp 2 Jahren begleite ich als freier und selbständiger Berater Unternehmen dabei, ihre Recruiting-Organisationen zu optimieren, neu auszurichten und ggf. komplett neu zu denken.

Wie auch viele andere Management-Themen, braucht auch die HR ein Umdenken im digitalen Zeitalter. Was sind für Dich die wesentlichen Herausforderungen?

Wie lang soll das Interview werden – Spaß;) Es gibt, so denke ich, einige Stellschrauben, an denen wir unbedingt arbeiten sollten. Wir sprechen im Recruiting und generell in HR gerne vom Mind-Set. Wir, oder die Mitarbeiter brauchen das richtige, digitale Mind-Set, oder das neue Recruiting-Mind-Set und so weiter. Klar ist aber, dass das richtige Mind-Set nicht nur durch vorsagen, vorleben oder Training bzw. Schulung entsteht, sondern vor allem durch die Veränderung von Strukturen, Prozessen und teilweise ganzen Organisationen. Wenn ich zum Beispiel meinen Recruiterinnen sage, sie sollen die Recruiting-Blogs lesen, und die IT sperrt sie, ist das nicht möglich. Und das ist nur ein sehr sehr kleines Beispiel. Somit ist meiner Meinung nach die Herausforderung nicht, neue Tools kennenzulernen, sondern den Mut zu haben, die Strukturen zu ändern.

Wo stehen für Dich die Unternehmen auf dieser Reise?

Da wird es eine sehr große Brandbreite an unterschiedlichen Ständen geben. Einige Recruiting-Organisationen, von denen ich weiß, haben sich schon vor längerer Zeit auf die Reise gemacht und haben die Strukturen umgebaut, sich neue Arbeitsweisen angeeignet und so ein neues Recruiting-Mind-Set ermöglicht. Einige, und ich glaube das ist die Mehrzahl, steht noch am Anfang und wissen ggf. noch gar nicht, dass sie sich bewegen sollten. Und wiederum andere befinden sich gerade auf Ihrer Recruiting-Reise. Wichtig wird sein, dass jedes Unternehmen, sein eigenes Recruiting-Konzept findet und es passend für sich und die Zielgruppe umsetzen kann.

Was sind für Dich die großen Trends & Themen, die die HR Szene in 2020 beschäftigen werden?

Es wird bestimmt aus unterschiedlichen Fragestellungen heraus auch unterschiedliche Themen geben – ich werde beispielsweise diese beobachten: KI wird sich weiter im Recruiting ausbreiten und das aber begleitet von einer zunehmend größer und wichtiger werdenden Ethikdebatte. Es wird, denke ich, die ersten markttauglichen Flächenprodukte geben. Matching wird zunehmend Raum gewinnen. Die großen Plattformen beginnen mit ihren Daten mehr zu arbeiten und liefern auch mehr Wertschöpfung. Stellenbörsen werden in diesem Zuge weitere Services entwickeln, um Marktpositionen zu halten. Beim Aktive Sourcing wird sich die Spreu vom Weizen trennen und sich das individuelle und Netzwerk-denkende-Sourcing gegen das Massengeschäft durchsetzen. Es wird interessant zu sehen sein, wie Anbieter, die auf Masse setzen, die konkreten Bedarfe der Sourcer und den Nachrichten Over-Kill auf Seiten der Kandidaten meistern werden.

Was ist für Dich persönlich Dein wichtigstes Thema im HR Themenfeld, womit Du Dich in 2020 weiter auseinandersetzen wirst?

 Als Selbstständiger reicht leider ein Thema nicht ganz aus, so sind es eher drei:
  • Zum einen werde ich vor allem den HR TEC Bereich weiter im Auge behalten und weiter und tiefer in den Anbietermarkt einsteigen und auch die HR TEC Nights weiter voranbringen.
  • Dann werde ich die Weiterentwicklung von Recruiting-Organisationen und Recruiting-Prozessen als meinen diesjährigen Themenschwerpunkt sehen. Hier werde ich mich denke ich auch noch weiterbilden.
  • Und zu guter Letzt kam das Bloggen und vor allem auch das Podcasten letztes Jahr viel zu kurz – also Vorsatz: mehr davon in 2020!
Vielen Dank für Deine Antworten!Was ist Ihre Meinung? Welche Schritte und welche neuen Ansätze müssen in der HR für ein erfolgreiches Digital HR Management unternommen werden? Diskutieren Sie mit uns unter dem Hashtag #HRIS20 und tauschen Sie sich mit HR-Verantwortlichen und Experten live beim HR Innovation SUMMIT  in München aus! Bis zum 31.01. gibt es noch den Early Bird auf Ihre Teilnahme. Erfahren Sie noch mehr zu den HR Trends 2020 in unserem Interview der letzten Woche mit Marcel Rütten
  •  Redaktion

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